Alopecia WHAT? In diesem Beitrag erfährst du alles über die häufigsten Arten von Haarausfall.
Wann fällt dir der schlagfertigste Konter auf einen dummen Spruch eines Kollegen ein?
Genau: Sieben Stunden später unter der Dusche… Dort fallen dir aber auch die kreisenden Büschel im Abfluss auf – und ganz schnell gerät der Kollege in Vergessenheit.
Die Meisten von uns hatten schon mal einen Moment, an dem uns der Anblick des Abflusses Sorgen bereitet hat: Verliere ich jetzt meine Haare?!
Bevor du jetzt aber an Haarteile denkst oder deinem Kamm die Schuld gibst, lass uns zuerst ein wenig in die Tiefe gehen. Denn es gibt einen Unterschied zwischen normalem und übermässigem Haarausfall.
Die gute Nachricht für alle, die sich um ein paar verlorene Locken sorgen, ist, dass täglicher Haarausfall ganz normal ist – und zwar viel mehr, als Du vielleicht vermutest.
Laut der American Academy of Dermatology (AAD) liegt der durchschnittliche Haarverlust eines Erwachsenen bei etwa 100 Haaren. Die AAD erklärt, dass bei über 100.000 Haaren auf dem Kopf der Verlust von 50 bis 150 Haaren am Tag ganz normal ist.
Die meisten dieser Haare befinden sich am Ende ihres natürlichen Lebenszyklus. Ob Du es glaubst oder nicht, jedes Haar auf deinem Kopf ist auf seiner eigenen, unabhängigen Reise und in seinem eigenen Zeitplan, wobei einige davon erst gerade einen neuen Job starten und andere bereits ihr Testament schreiben.
Wenn 100 Haare pro Tag normal sind, dann ist alles darüber hinaus krankhaft? Naja, das kann man leider nicht pauschal sagen, denn je nach Jahreszeit verliert man mal weniger und mal mehr Haare. Aber Haarausfall ist dann doch ein wenig komplizierter als das – es hat auch damit zu tun, wie viele Follikel ihre Zyklen nach der Ausfallphase wieder aufnehmen können.
Hier sind einige Arten von Haarausfall, sortiert nach deren Häufigkeit:
Androgenetische Alopezie (auch bekannt als genetischer Haarausfall) ist derjenige, an der du statistisch gesehen am ehesten leiden wirst. Dieser kann sich bereits vor den 20ern zeigen, aber auch erst viel später. Der erbliche Haarausfall entwickelt sich schleichend, so dass du die Auswirkungen anfangs vielleicht nicht einmal bemerkst.
Die Androgene Alopezie hat einige verräterische Merkmale. Du wirst sehen, dass dein Haaransatz vor allem im Bereich der Geheimratsstrecken (vor allem bei Männern) zurückweicht. Auch kann dein Scheitel (vor allem bei Frauen) immer mehr ausdünnen und dann immer weiter ausbreiten. Der genetische Haarausfall wird verursacht durch eine Überempfindlichkeit gegenüber dem Abbauprodukt vom Testosteron, sowohl bei Männern als auch bei Frauen.
Zur Behandlung gibt es invasive Methoden, topische Arzneistoffe oder auch alternative Therapien wie Low Level Laser-, welche alle das Potential besitzen das Haarwachstum wieder anzuregen. Das A und O bei jeder Therapieform ist die Zeit: Je früher Du das Problem angehst, desto früher kannst Du den Haarausfall stoppen und deine Haarpracht erhalten.
Telogenes Effluvium, den Meisten bekannt als diffuser Haarausfall, wird typischerweise durch Traumata oder Stress ausgelöst. Aber auch Operationen mit Vollnarkose, hohes Fieber, eine radikale Ernährungsumstellung oder plötzlicher Gewichtsverlust kann einen diffusen Haarausfall auslösen.
Telogenes Effluvium ist im Grunde ein plötzliches Ungleichgewicht im Verhältnis deiner Haarphasen: Eines der genannten Ereignisse sorgt also dafür, dass mehr als die üblichen 10-20 Prozent deiner Haare in die Ausfallphase eintreten, was dazu führt, dass eine unverhältnismässig grosse Menge der Haare ausfällt. Bei dieser Art des Haarausfalls sind alle Bereiche des behaarten Kopfbereichs, als auch die Seiten und der Hinterkopf, betroffen. Während beim genetischen Haarausfall lediglich der Oberkopf betroffen ist.
Die gute Nachricht ist, dass sich diese Art des Haarausfalls meist innerhalb von drei Monaten wieder stabilisiert.
Zwei Worte: „Man Bun“. Bei der Traktionsalopezie handelt es sich um Haarausfall, der auf ein physisches Trauma des Haars zurückzuführen ist – Konkret: Ziehen, Brennen oder auch Vernarbung. Aus diesem Grund wird sie manchmal auch als traumatische Alopezie bezeichnet.
Traktions- oder traumatische Alopezie kann auch durch psychologische Zustände hervorgerufen werden, die dazu führen, dass man sich buchstäblich die eigenen Haare ausreisst. Diese Art von traumatischer Alopezie bezeichnet man als Trichotillomanie.
Die Lösungen sind einfach, wenn auch zeitaufwendig: Eine Psychotherapie und sicherstellen dass deine Haare nicht einem übermässigen Zug ausgesetzt wird, wie bei einem Man Bun.
Alopecia areata, auch bekannt als Kreisrunderhaarausfall, wird durch dein eigenes Immunsystem verursacht. Es handelt sich dabei um eine Form des Haarausfalls, bei der das Immunsystem die Haarfollikel angreift und das Haar in den Winterschlaf zwingt – manchmal dauerhaft.
Leider ist sie oft nicht heilbar. Autoimmunkrankheiten sind kompliziert zu behandeln und genau so schwierig ist es eine genaue Ursache dafür zu finden. Am besten du begibst dich als aller erstes in die Hände eines Dermatologen.
Also… Anstatt jeden Tag die Haare zu zählen, ist es vielleicht besser eine Fachperson zu kontaktieren, um alles abklären zu lassen. Am Besten du kontaktierst einen zertifizierten Trichologen, ein Fachspezialist im Bereich Kopfhaut und Haar.
Was auch immer die Ursache deiner Haar-Probleme ist, zögere also nicht, diese anzugehen. Dir Sorgen zu machen, kostet dich nur Schlaf – und mehr Haare…